Berufliche Inklusion
baut auf Vielfalt auf

FAQ - ProjektRouter

Häufig gestellte Fragen und unsere Antworten

Antwort

Ziel von ProjektRouter als Inklusionsdienstleister ist, einen Arbeit suchenden Menschen mit Behinderung und ein Arbeit gebendes Unternehmen so zusammen zu bringen, dass ein tragfähiges Beschäftigungsverhältnis entstehen kann. Behinderungsbedingte Einschränkungen sollen nicht länger Ausschlusskriterium für eine Beschäftigung in einem ganz normalen Unternehmen sein.

Um dieses Ziel zu erreichen, setzt ProjektRouter möglichst alle Angebote ein, die Menschen mit Behinderung zur Verfügung stehen. Maßnahmen der betrieblichen Erprobung und Qualifizierung, betriebliche Ausbildungen, betriebsintegrierte Arbeitsplätze einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung, Instrumente eines Inklusionsbetriebes, ect..

Da das Ziel die Beschäftigung in einem Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes ist, arbeitet ProjektRouter immer eng mit Unternehmen zusammen, in denen die Beschäftigung entstehen soll. ProjektRouter unterstützt somit sowohl den Arbeit suchenden Menschen als auch das Arbeit gebende Unternehmen.

Antwort

Als Inklusionsdienstleister bietet ProjektRouter Angebote für Menschen, die sich aufgrund ihrer behinderungs­bedingten Einschränkungen eine aktive Unterstützung im Aufbau und der Etablierung einer inklusiven Beschäftigung wünschen. Hierfür nutzt ProjektRouter die verschiedenen Instrumente und Angebote, die öffentliche Kostenträger Menschen mit Behinderung heute zur Verfügung stellen. Diese werden individuell auf die Belange des einzelnen Menschen zugeschnitten und weiterentwickelt.

Antwort

Das wichtigste Instrument von ProjektRouter ist das Inklusionscoaching vor Ort am Arbeitsplatz. Inklusionscoachs arbeiten vor allem immer dann mit, wenn Unterstützung und Coaching gebraucht werden. Bevor z.B. eine betriebliche Qualifizierung oder Erprobung startet, macht sich der Inklusionscoach mit den Arbeitsaufgaben und dem Team, in dem der Mensch startet, vertraut. Inklusionscoachs unterstützen den Menschen, indem sie ihm helfen, zu einem wichtigen Teammitglied heranzuwachsen. Sie unterstützen das Unternehmen, indem sie dem Team helfen, behinderungsbedingte Einschränkungen zu verstehen und Berührungsängste abzubauen. Sie thematisieren gemeinsam mit dem Menschen die Stärken und Schwächen, die im Verlauf der nachhaltigen Beschäftigung wichtig werden können.

Neben dem Inklusionscoaching vor Ort am Arbeitsplatz bietet ProjektRouter flankierende Schulungen, Seminare, Gesprächsgruppen, Gruppen-Coaching und berufliches Personal-Coaching an. Aus einem sich jährlich weiterentwickelnden Seminarkatalog können sich Mitarbeitende bis zu 5 Tagesseminare aussuchen.

Insbesondere für die Personengruppe der Menschen aus dem Autismus-Spektrum konnte ProjektRouter gemeinsam mit der Spezialambulanz für Erwachsene aus dem Autismus-Spektrum der Uniklinik Köln das berufsbegleitende, autismusspezifische Personal- und Gruppencoaching aufbauen.

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ProjektRouter baut auf der Idee auf, dass ein Arbeit suchender Menschen mit Unterstützungsbedarf vor allem auch ein Arbeit gebendes Unternehmen benötigt. Bekommen Unternehmen die Möglichkeit mit einem verbindlichen Service und Support die eigenen inklusive Beschäftigungspotentiale aufzuspüren, wächst ihr Interesse. Die Bereitschaft und Zuversicht steigt dann, wenn sie sehen, dass auch sie und ihre Teams eine fachliche und verbindliche Unterstützung erfahren.

Mit seinen individuell ausgerichteten Angeboten für Arbeit suchende Menschen mit Behinderung unterstützt ProjektRouter immer auch das Arbeit gebende Unternehmen. Wichtigstes Instrument aus Sicht von Unternehmen ist das aufsuchende Inklusionscoaching, das sich in den konkreten Arbeitsprozess einbringt. Im Bedarfsfall von der Qualifizierung bis tief in die Beschäftigung hinein.

Gemeinsam können so dauerhafte inklusive Qualifizierungs- und Beschäftigungsräume mit den Unternehmen erschlossen werden. Die Angst einem Mitarbeitenden mit Behinderung nicht gerecht zu werden oder die Sorge vor einer finanziellen Mehrbelastung, können frühzeitig und gemeinsam überwunden werden. Hilfreich ist der breit gefächerte Methoden- und Instrumentenkoffer des Inklusionsdienstleisters ProjektRouter. Er ermöglicht Qualifizierungs- und Beschäftigungswege, die ohne passende Unterstützungsinstrumente kaum denkbar wären.

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Werkstätten für Menschen mit Behinderung, kurz WfbM, bieten Qualifizierungs- und Arbeitsplätze für Menschen, die den Anforderungen der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung (noch) nicht gerecht werden können. In geförderten Berufsbildungsmaßnahmen und in der sich anschließenden arbeitnehmerähnlichen Beschäftigungen können in einer WfbM Menschen ihren eigenen Möglichkeiten entsprechend lernen und arbeiten.

Seit 2008 können Mitarbeitende einer WfbM über einen betriebsintegrierten Arbeitsplatz, kurz BiAP, auch in einem ganz normalen Unternehmen lernen und arbeiten. Sie nehmen die Qualifizierungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten einer Werkstatt und die Unterstützung durch das Fachpersonal mit ins Unternehmen.

Von 2005 bis 2008 entwickelte ProjektRouter im Auftrag und gemeinsam mit verschiedenen Werkstätten betriebsintegrierte Arbeitsplätze. Hierbei insbesondere für Menschen, die sich von Anfang an ein Werkstattangebot außerhalb der Räume einer Werkstatt wünschten. Heute coacht und unterstützt ProjektRouter mehr als 180 Mitarbeitende verschiedener Werkstätten im Bereich der BiAPs.

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Im SGB IX steht die Unterstützte Beschäftigung sowohl für eine 2009 eingeführte betriebliche Qualifizierung wie auch für Unterstützungsangebote während der dann folgenden Beschäftigung.

Im Sprachgebrauch ist mit „UB – Unterstützte Beschäftigung“ zumeist eine bis zu zweijährige betriebliche Qualifizierung gemeint, auch genannt InbeQ. Wie in einer klassischen Ausbildung lernen die Teilnehmenden an 4 Tagen in der Woche im Unternehmen und kommen an 1 Tag zu einem gemeinsamen Projekttag in die Räume eines Bildungsträgers, wie z.B. ProjektRouter.

Jedem Teilnehmenden und seinem Einsatzunternehmen steht ein Inklusionscoach zur Seite, der die Qualifizierung am konkreten Arbeitsplatz unterstützt. Er ist da, wenn er gebraucht wird und zieht sich zurück, wenn der Teilnehmende mehr und mehr Verantwortung übernimmt. Neben dem Teilnehmenden selbst wird auch das Unternehmen mit seinem Team unterstützt. Das Ziel ist der Übergang in die Beschäftigung beim Einsatzunternehmen.

Im Rahmen eines Bundesmodellprojektes konnte ProjektRouter bereits ab 2005 an den Strukturen der individuellen betrieblichen Qualifizierung mitwirken. Seit 2009 bietet ProjektRouter die Qualifizierung UB- Unterstützte Beschäftigung als Maßnahme wie auch im Rahmen des Persönlichen Budgets an.

Antwort

Die Integrative Arbeitnehmerüberlassung, kurz IAÜ, ist ein Beschäftigungsinstrument für Menschen mit Unerstützungsbedarf, die sich eine Beschäftigung in einem Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes wünschen. Sie wählen die IAÜ als Beschäftigungsinstrument, weil sie das damit verbundene flankierende Coaching und ihre Unterstützung vor Ort am Arbeitsplatz als große Chance empfinden. Vielleicht auch, weil sie bisher – ohne Unterstützung – ihren Platz im Arbeitsleben noch nicht finden konnten.

Als anerkanntes Inklusionsunternehmen kann ProjektRouter vom ersten Beschäftigungstag an das aufsuchende Inklusionscoaching und bedarfsorientiert eine finanzielle Kompensation möglicher behinderungsbedingter Leistungseinschränkungen einsetzen. Hierbei immer im Sinne des Beschäftigten und des Unternehmens, in dem der Arbeitsplatz aufgebaut wird. Mit dem ersten Beschäftigunstag gilt das Prinzip „equal pay und equal treatment“,  so dass die Beschäftigten von Anfang an in das Lohngefüge des Unternehmens eingebunden ist. Und, der Übergang in die Direktbeschäftigung ist das ausdrückliche Ziel der IAÜ.

So gesehen ist die IAÜ eine sehr individuelle Beschäftigungsbrücke. Sowohl für Menschen, die ihre Unterstützung mit an den Arbeitsplatz nehmen möchten, wie auch für Unternehmen, die sich ohne die Unterstützung der IAÜ eine Beschäftigung (noch) nicht zutrauen.

Als ProjektRouter 2004 seine Arbeit als Inklusionsdienstleister aufnahm, war die Integrative Arbeitnehmerüberlassung das erste Instrument eines von da an wachsenden Instrumentenkoffers.

Um möglichst vielen Menschen mit Behinderung und bestehendem Unterstützungsbedarf eine nachhaltige Beschäftigung zu bieten, wurde 2001 die Förderung von Integrationsunternehmen, heute Inklusionsunternehmen, in das Sozialgesetzbauch (SGB IX) aufgenommen. Neben dem Aufbau von Inklusionsunternehmen gibt es zudem die Möglichkeit in etablierten Unternehmen Inklusionsabteilungen aufzubauen.

Inklusionsabteilungen sind Betriebsabteilungen, in denen Menschen mit Behinderung in klar definierten Betriebsbereichen ihrer Arbeit nachgehen.

2012 gründete die Universitätsklinikum Köln Reinigungs GmbH eine Inklusionsabteilung, die als internes Dienstleistungsangebot im Gesamtteam des Unternehmens tätig werden sollte. Wichtig war der Geschäftsführung:

Die Mitarbeitenden der Inklusionsabteilung sollten von Anfang an die Möglichkeit haben, sich innerhalb des breit gefächerten Dienstleistungsspektrums der klinischen Gebäudereinigung zu erproben und sich weiter entwickeln zu können. Und, es sollte auf keinen Fall eine separierte ´Sonderabteilung`entstehen. Schon während der Planungsphase wurden Anteile eines komplexen Arbeitsprozesses in sinnvolle Teilaufgaben, hier ´Interne Dinestleistungen`, aufgebrochen.

Wichtigste Grundgedanken einer Inklusionsabteilung im Sinne einer ´Internen Dienstleistung`:

Nicht wenige Menschen in Inklusionsbetrieben oder Inklusionsabteilungen benötigen individuell zugeschnittene Arbeitsplätze, um ihr Entwicklungspotential entfalten zu können.  Baut ein Unternehmen eine Inklusionsabteilung als ´Interne Dienstleistung`auf, können Aufgaben des Gesamtprozesses des Unternehmens identifiziert und zu neuen Aufgabenfeldern zusammengestellt werden. Mit dieser inklusiven Ausrichtung können Mitarbeitende der Inklusionsabteilung für Teilbereiche des Gesamtprozesses die Verantwortung übernehmen und  damit die Teams des Unternehmens als Inklusionsabteilung sinnvoll unterstützen, entlasten und ergänzen.

Das mit der Inklusionsabteilung mögliche Inklusionscoaching steht hierbei sowohl den Mitarbeitenden der Inklusionsabteilung wie auch den verschiedenen Teams – hier beispielhaft der Univiersitätsklinikum Köln Reinigungs GmbH – bedarfsorientiert und aufsuchend zur Seite.